Hessentag

An der Einschätzung der FDP Pfungstadt des Hessentags hat sich nichts geändert. In der Diskussion in unserer regelmäßig am ersten Dienstag im Monat stattfindenden offenen Fraktionssitzung haben wir erneut gemeinsam festgestellt: Gäbe es keine Planungen zum Hessentag 2023 in Pfungstadt – wir würden sie auf den Weg bringen.
Nun gibt es einen erneuten Vorstoß, den Hessentag abzusagen. UBP und Grüne werden zur nächsten StVV einen Antrag zur „Rückgabe“ des Hessentags einbringen: https://www.echo-online.de/lokales/darmstadt-dieburg/pfungstadt/ubp-und-grune-wollen-hessentag-in-pfungstadt-absagen_24962703
Wir wollen den Hessentag 2023 in Pfungstadt und werden dementsprechend gegen den Antrag von Grünen und UBP stimmen. Dass die UBP die finanzielle Situation um den Hessentag ganz anders einschätzt als wir und die Mehrheit der Stadtverordnetenversammlung, ist ja bekannt. Es ist gut, dass es auch zur Vorsicht mahnende Stimmen gibt.
Die Haushaltsituation Pfungstadts ist nicht einfach, bei dieser Feststellung stimmen wir den Antragstellern zu. Allerdings sind die daraus zu ziehenden Konsequenzen bezgl. des Hessentags für uns eben ganz andere: Wir brauchen den Hessentag, die Fördermittel des Landes Hessen die damit einhergehen, um die zahlreichen Projekte finanziell unterstützt zu bekommen. Die Absage des HT 2023 würde ein weiteres Loch in der mittelfristigen Finanzplanung Pfungstadts hinterlassen.
Warum die Antragsteller nun wieder zu dem Schluss kommen, dass uns die Ausrichtung des Hessentags mehr Geld kosten würde als sie uns einbringt – das ist für uns eben nicht logisch nachvollziehbar, auch nicht angesichts der aktuellen Situation. Die Zahlen, die im Antrag von Grünen und UBP genannt werden sind erstaunlich. Als Beispiel seien hier die angeblichen Schulden pro Einwohner genannt – die aufgeschriebenen Annahmen widersprechen allen Informationen, die uns vorliegen und werden ja leider auch ohne Quellenangabe gemacht - nicht nachvollziehbar.
Natürlich wissen wir, weiß auch die FDP Pfungstadt, dass es eine Art ungeschriebenes mediales Gesetz gibt, wonach die Ausrichtung eines Hessentags angeblich immer mit „Schulden“ für die ausrichtende Gemeinde einherginge, und sich alle ausrichtenden Kommunen immer verschulden würden, wenn sie einen Hessentag ausrichten. Wir hoffen nun inständig, dass der erneute Vorstoß der UBP und der Grünen nicht auf dieser urbanen Legende fußt. Denn sie ist falsch. https://fdp-pfungstadt.de/startseite/programm/programm-2021-2/programm-2021-tagen/
Neu sind ja zumindest in der politischen Diskussion die aufgeführten angeblichen ökologischen Nachteile eines Hessentags. Nun, es stimmt, ein solches Fest wird zu einer Verdichtung einiger Flächen, zu einer Reduzierung des landwirtschaftlichen Ertrags auf diesen führen. Wäre das ein Argument für die Absage des Hessentags, dann müsste wohl auch der Bau von Windrädern sofort gestoppt werden. Dort wo deren Betonfundamente gegossen und Zufahrtswege erstellt werden, wachsen auch auf Jahre hinaus keine Karotten mehr. Verlieren Bau- und Wartungsfahrzeuge möglicherweise Öl und Kraftstoff. Auch könnten ja dann grundsätzlich keine Open-Air Events mehr stattfinden. Nein, diese Argumentation ist für uns ebenfalls nicht schlüssig, scheint doch allzu eilig aufgebaut worden zu sein, um die Liste mit angeblichen Nachteilen eines Hessentags möglichst bedrohlich aussehen zu lassen.
Für uns gilt nach wie vor: Das Land Hessen richtet keine Hessentage aus, um seine Kommunen zu ruinieren, weder finanziell noch ökologisch. Das Gegenteil ist der Fall. Die Argumente der Antragsteller sind für uns nicht schlüssig und nicht nachvollziehbar. Wir stehen hinter dem Hessentag in Pfungstadt, werden den Antrag zur Rückgabe ablehnen.